Pfarrhaus
Ziegendorf
MV
Landentwicklung Ruhner Land 2017
In den Entwicklungskonzepten, die derzeit in den Dörfern im Ruhner Land besprochen werden, ist der Mensch an sich wieder in den Fokus des Gesprächs gerückt.
Ob Bienenhighway oder Vogelschutzhecken/ Giftschutzhecken, moderne Ideen einer nachhaltigen Naturraumentwicklung werden in die offenen Diskussionen ebenso als Schwerpunkte der Ruhner Landentwicklung integriert wie auch die Integration von Randgruppen oder auch wirtschaftliche Vernetzung zwischen Betrieben untereinander wie auch Konsumenten der Region und der Großstädte- .
Innovation/ Neubürgerideen intgrieren
Neubürger aus den großen Metroplen mit ihren oft ungewöhnlichen Landideen werden ernst genommen. In Dorfversammlungen zieht eine neue Kultur des Bürger- und Gemeindedialoges ein. Jeder der will, kann bei Ideenschmieden und Heimatvereinsversammlungen mitwirken. Zudem werden derzeit viele dorfübergreifende Projekte im infrastrukturellen und kulturellen Bereich entwickelt.
Gartendörfer
In der Dorfentwicklung rund um die Aktivitäten des Vereins Neues Landleben e.V. werden Landschafts- und Gartenprojekte, Projekte in Brandenburg aber auch in MVderzeit geplant und teilweise bereits umgesetzt. Sie helfen, die Bürger wieder zusammenzubringen, um die Ausrichtung ihres zukünftigen Landlebens wieder selbst in die Hand zu nehmen. Zusammenwachsende Kooperationen bilden sich jetzt schon grenzübergreifend.
Mobilität/ Erholung: Wanderwege als dörferverbindendes Glied
Nicht nur die Entwicklung des Landschaftsschutzgebietes rund um die Ruhner Berge oder auch die Biobetriebe von Ziegendorf setzen zukunftsfähige nachhaltige Akzente eines modernen Landlebens. Erfolgreiche Wanderwege in Brunow sollen verbunden werden mit Wegenetzsystemen anderer Dörfer und dem Jakobsweg nach Bad Wilsnack. Auch die allgemeine Lebensqualität wird sich durch die Erschließung von Wanderwegen erhöhen. Zudem werden für die Mobilität zwischen den Dörfern fahrzeuglose sichere Wege entwickelt. Langfristig wird dies ein Standortvorteil werden gegenüber den angrenzenden Gemeinden des Ruhner Landes.
Wirtschaftspolitik Ruhner Land
"Es ist die Bereitschaft der konstruktiven Zusammenarbeit zwischen den Touristikern vor Ort im Ruhner Land, die den überraschenden Erfolg von verschiedenen Einrichtungen begründet. Verbandsferne Eigenorganisation hat gezeigt, dass der Fahrradtourismus bei uns im Ruhner Land nicht durchsetzungsfähig ist. Familienurlaub im Ferienpark Ziegendorf, MV sowie Hochzeitstourismus in Neuhausen und Bresch (BRB) zeigen, dass ganz andere Kundenströme die Dörfer erreichen. Gastronomen und Pensionen profitieren genauso wie die Inhaber vieler kleiner Privatzimmer." T. Schweitzer
Sanften Tourismus mit neuer Vielfalt selbst kooperativ entwickeln
(Tourismus/ Gastronomie ist nach der Autoindustrie in Deutschland der zweitgrößte Arbeitgeber)
Entwicklung von innovativen Kleinbetrieben mit neuen Themen- im brandenburgischen Bresch wird z.B. eine Schnapsbrennerei entstehen.
Die Entwicklung eines sanften Tourismus sorgt wie in Bresch oder in der Reiteroase im mecklenburgischen Drefahl sowie der Elefantenhof in Pampin für die Region. Das durch Bürgerengagement getragene Konzept der Gartendörfer wird bereits im Rahmen von Kleinprojekten umgesetzt.
Auch in Teilen des Ruhner Landes entstehen derzeit bunte Ideen, die wohl zeitnah konstruktiv ineinander greifen werden.
Man sieht die positive Entwicklung der ansonsten angeschlagenen Region bereits an den neu entstanden Gesundheitsvorsorge- Einrichtungen in Berge (Brandenburg) genauso wie am Nahkauf (Rewe Markt Berge), der seine Verkaufsflächen wieder deutlich erhöht hat. Ein gutes kundenorientiertes Warensortiment überzeugt immer mehr Kunden, nicht in die entfernteren Einkaufszentren in Perleberg oder Parchim zu fahren
VEREIN
NEUES LANDLEBEN e.V
gegr. 2014
und die.....
WIEDERGEBURT EINER REGION „RUHNER LAND“
Ausgangssituation
Das lange Sterben
Viele Gemeinden in den ländlichen Regionen sind überschuldet, die Bevölkerung vergreist. Die wirtschaftliche Entwicklung neben den Agrargenossenschaften und Pflegediensten kommt mehr und mehr zum Erliegen. Viele Handwerker müssen zunehmend in den Metropolen nach Arbeit suchen. Gerade in den am dünnsten besiedelten Gebieten der Republik wie bei uns in Ziegendorf machen sich viele Bürger Sorgen um die Zukunft ihrer Dörfer. Ehemalige Dorfkneipen sind längst aufgegeben worden, die letzten kleinen Läden schließen. Einsamkeit und Frustration zog in viele Häuser ein. Niemand glaubte mehr an irgendetwas. Auch für Ziegendorf als vollkommen überschuldete Gemeinde schien es keinen Ausweg aus dieser Entwicklung zu geben.
Der Neuanfang durch Bürgerengagement
Als in Ziegendorf die allerletzte gemeinsame Dorfaktivität, „das Erntefest“, abgeschafft werden sollte, sah es so aus, als ob sämtliches Dorfleben für immer erlöschen würde. An diesem Punkt wurde es einigen Dorfbewohnerinnen zu viel. 2013 setzten sie sich zusammen und überlegten, was man tun könnte. Als erstes half die evangelische Kirche und bot den Frauen das alte leerstehende Pfarrhaus an. Damit gab es zumindest schon wieder einen Treffpunkt, wo man sich für weitere Überlegungen zusammensetzen konnte.
Der glückliche Weg aus der Misere
Der glückliche Zufall wollte es, dass ein kreativer Kopf in einer anderen Gemeinde zufällig von dem Wettbewerb „Schönstes Straßendorf“ aus den Medien erfuhr. Diesem Menschen war sofort klar, dass es dem Initiatiator „Netzwerk Nachbarschaft“ Hamburg nicht nur um einen schönen Garten ging. Frau Mühlens, die Gründerin des Netzwerks, wollte als engagierte Bürgerin mit ihrer Idee Menschen wieder zusammenführen. Umso schöner war es, dass man im fernen Hamburg das Engagement der Frauen von Ziegendorf mit dem höchsten zu vergebenden Preis anerkannte.
Es gibt Hilfe für die „Vergessenen“
Diese erste Preisvergabe war für Ziegendorf der große Wendepunkt. Kaum einer hätte es jemals für möglich gehalten, dass es noch Menschen oder Institutionen geben würde, die sich für das Schicksal dieses sterbenden Dorfes interessierten. Als dann auch noch Kai Pflaume samt Fernsehteam bei der Bürgermeisterin Petra Mannfeld eines Morgens vor der Türe stand, um ihr einen weiteren Preis zu übergeben, verschlug es den letzten Miesmachern die Sprache. Das Team der Goldenen Bild der Frau würdigte das Engagement der Ziegendorfer Frauen. Mit zehn anderen Preisträgerinnen stand sie, die Biobäuerin aus dem Ortsteil Drefahl, einige Monate später im Operettenhaus Hamburg auf dem Podium und erhielt den mit 10 000 Euro dotierten Hauptpreis als „Goldene Bild der Frau 2015“.
Mittlerweile hatten 2014 die Akteure den Verein „Neues Landleben e.V.“ gegründet. Mehr und mehr Menschen begannen sich nun für ihr Dorf zu engagieren. Gemeinsam räumte man das Dorf mit seinen leerstehenden Häusern auf. Eingeworfene Fensterscheiben wurden mit Platten zugenagelt und von Jugendlichen bei einer Kunstaktion des Kulturforums Pampin bunt angemalt. Müll und Dreck wurden auf dem Friedhof eingesammelt und entsorgt. Man pflanzte „gemeinsam“ Narzissenwiesen, die wiederum vom Hagebaumarkt Perleberg und der VR Bank Parchim gespendet wurden. Aus ein paar wenigen Frauen entstand eine ganze Dorfbewegung.“ Selbst das Holz für das Beheizen des ehemals brach liegenden Pfarrhauses hackten Gert Möller und Reinhold Schmitt ohne dafür einen Pfennig Geld annehmen zu wollen,“ sagt Petra Mannfeld, stellvertende Vorsitzende des Vereins.
Aus vier Optimistinnen wurden hundert Optimisten
Der kreative Kopf Tobias Schweitzer, Vorsitzender des Vereins Neues Landleben, aus dem benachbarten brandenburgischen Bresch dachte weiter. Dank Maritta Rossow erfuhr er von dem Aufruf der Bundesregierung, die mittlerweile auch händeringend nach neuen Lösungen für die Dörfer sucht, zu „Mehrfunktionenhäuser für die Dörfer“.
Er entwickelte das Konzept für das alte Pfarrhaus im November 2015. Ob Dorfzimmer, Poetenstube oder Innovationsstube, ihm ging es darum, alles was in Ziegendorf fehlte, in ein Haus zu versammeln. Ein Tag vor Weihnachten stand schließlich fest, dass uns auch dort geholfen würde. Die 10 000 Euro Preisgeld der Goldenen Bild der Frau konnten als Eigenanteil für den Umbau des Pfarrhauses zum „Treffpunkt Altes Pfarrhaus Ziegendorf“ verwendet werden. Und auch durch die ehrenamtliche Mitarbeit vieler Bürger, die alte Öfen abrissen und Tapeten entfernten, schaffte man 2016 die Sanierung. Ob die Kirche als Besitzer des Hauses, der Verein Neues Landleben e.V. als Träger und die Bürger Ziegendorfs als Nutzer, alle ziehen an einem Strang. Selbst das Sozialministerium für Arbeit, Soziales und Gleichstellung des Landes MV hielt sich nicht lange mit Hilfe zurück. Im Rahmen der „Kleinprojekte“ engagierte es sich bei Internetkursen für Senioren, Hausaufgaben-zimmer für Schülernachhilfe, Obstbaumschnitt-kursen usw. Wiederum ist es vielen ehrenamtlich mitwirkenden Bürgern zu verdanken, dass auch dieses Projekt erfolgreich abgeschlossen wurde. Statt der 100 geforderten Arbeitsstunden wurden mehr als 200 geleistet. Sozial benachteiligte Personenkreise erhielten somit von ihren Nachbarn Unterstützung. Ob Pastor Lehmann aus Meierstorf, die Feuerwehr, die Frauen und Männer des Dorfes, Fachleute der Region, es waren viele, die halfen. Bildungsangebote und soziales Miteinander wurden überraschend gut angenommen.
„Es hat sich anhand der Kleinprojekte gezeigt, dass in diesem Bereich ein enormen Bedarf besteht, der durch übliche Strukturen wie Volkshochschulen in den Städten niemals abgedeckt werden könnte. Es zeigt sich, dass man über Dorfleben neu nachdenken muss. Man muss die einfachen Menschen wieder ernst nehmen“ sagt Maritta Rossow, die Projektleiterin der Kleinprojekte
Fast ein Drittel der Bewohner konnte auf diese Weise mobilisiert werden, das Schicksal ihres Dorfes selbst in die Hand zu nehmen. Aus dem ursprünglichen Slogan „Gemeinsam statt Einsam“ war Realität geworden.
Ziegendorf wird zum Leuchtturm einer sterbenden Region
Vor allem dank der Schweriner Volkszeitung, der vereinsnahen Onlinezeitung Neue Prignitz oder aber auch der Zeitschrift Bild der Frau erfuhren immer mehr Menschen von dem ungewöhnlichen Projekt. Andere Dörfer, weitere Medien und auch die Verwaltungen und Ministerien begannen über die Erfolge des bürgerschaftlichen Engagements nachzudenken.
2016 wurde zudem ein weiterer Preis gewonnen, bei dem dieses Mal die NUE- Stiftung (Norddeutsche Stiftung für Umwelt und Entwicklung) Ziegendorfs Entwicklung half. Aus Mitteln der Bingolotterie konnte auf dem kargen Dorfplatz ein gestalteter Bienenpark mit 100 Obstbäumen angelegt werden.
„Dem Traum, aus einem verwahrlosten Dorf ein Gartendorf zu machen, sind wir einen entscheidenden Schritt näher gekommen“ , sagt der junge Landschaftsarchitekt Marco Wolschendorf, der den Bürgern mit seinem Fachwissen half, dieses Projekt umzusetzen.
Aus Ziegendorf wird Ruhner Land
Während der Auseinandersetzung mit unserem Dorf fiel uns auf, dass sich auch in den umliegenden Gemeinden Menschen für die Zukunft ihrer Dörfer aktiv interessieren. Ob in der benachbarten Gemeinde Marnitz, wo es vor allem dem dortigen Bürgermeister Herrn Horst Buchholz zu verdanken ist oder auch in der Gemeinde Siggelkow um den Akteur Dr. Heinz Niemann, es gibt doch deutlich mehr Menschen, als man auf den ersten Blick meint, die ihre Heimat in die Zukunft führen möchten.
„Das allgemein gängige Klischee von den Dörfern, die sich aufgeben, stimmt so nicht. Die düstere Zukunft der Dörfer, welche über Gutachten und Medien verbreitet wird, ist falsch. Es gibt genügend Menschen, die in vielen vielen Dörfern Deutschlands sich nicht damit abfinden wollen, dass ihre Heimat aufgegeben wird. Traurig ist, dass man Professoren und Bürokraten auf den Entscheidungsebenen mehr Gehör schenkt als uns einfachen Menschen, die oft schon im Kleinen Lösungen leben“ , sagt Richard Küsel, Architekt des Pfarrhauses.
Vor zwei Jahren luden wir aus diesem Grunde 7 Bürgermeister aus MV und dem benachbarten Brandenburg ein. „Einstimmig“ wurde beschlossen, über neue Lösungsansätze für das zukünftige Dorfleben in unserer Region mit den Bürgern nachzudenken. Wir wollen gemeinsame Wege grenzüberschreitend gehen. Bei einer „Ideenschmiede“ im Pfarrhaus entwickelte man daher das Konzept „Ruhner Land. Eine Region erfindet sich selbst“ für die Dörfer rund um die Ruhner Berge.
Dieses Konzept möchte nun die Robert Bosch Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Thüne Institut Berlin gerne unterstützen. Aus 1200 ostdeutschen Projektvorschlägen wurden 20 als Pilotprojekte ausgewählt und gewürdigt. In ihrem Neulandgewinnerprojekt wurde Tobias Schweitzer am 1. Dezember 2016 als kreativer Kopf zum Neulandgewinner 2016 gekürt, um zusammen mit den Bürgern ihre Träume zu verwirklichen.
Am 28.- 29. April 2017 fand mit der Einweihung des Pfarrhauses und des Dorfparks von Ziegendorf ein großes Bürgerfest statt.
Zukunftsgedanke „Stadt-Landverknüpfung“
„Ruhner Land“ als Pilotprojekt für Menschen, die wieder raus aufs Land wollen
Aufgrund des demographischen Wandels muss die Dorfentwicklung an die gesamtgesellschaft-liche Entwicklung in den Städten angeknüpft werden. Hierfür wollen wir neben den ohnehin bereits entstehenden Projekten auf dem Land spezielle Projekte entwickeln. Projekte, die Städtern Dorfleben verständlich machen sollen. Dorfleben als Alternative zum stressigen Stadtleben ist eine wirklich Alternative für viele, die den modernen Anforderungen nicht mehr gewachsen sind oder nicht gewachsen sein wollen. Mit ihnen gemeinsam werden wir Landleben neu formulieren und entwickeln.
Träumen lohnt sich....
Landlust kann nicht nur eines der best verkauften Magazin in Deutschland sein. Landlust kann auch eine neue Art des Zusammenlebens und Wirkens auf dem Lande sein, das Zukunft hat. Das zukünftiges Landleben sein wird“
So funktioniert das mit der Wiederbelebung einer der ärmsten Regionen Deutschlands. Landleben lässt sich neu schaffen.
Die jungen Städter aus Hamburg und Berlin
Auf der Suche nach dem Landidyll, um Hochzeit zu feiern, kommen viele auf das Schloss Neuhausen. Finanziell in Saft und Kraft,
vielleicht auch mal gestresst vom Alltag der Städte, zieht es sie hinaus auf Land.
Das Schloss Neuhausen
Hochzeitsplatz Nummer eins in der Prignitz gibt eine Empfehlungsliste für weitere Unterkünfte in der näheren Umgebung heraus. Dort ist auch das
Landhaus-Bresch.
aufgeführt. Und die Gäste, die keinen Platz mehr im Schloss finden, schauen sich das Landhaus an. Alle, die das Landhaus dann aufgesucht haben, übernachten schließlich hier. Das Landhaus wiederum stellt den Kuhstall zur Verfügung, damit sich dort ein Tischler niederlassen kann, damit er seine Träume vom Tischlern dort realisieren kann.
Der Tischler
wiederum arbeitet tolle alte Fenster wieder auf. Und baut sie in das Landhaus ein. Er baut Tische. Er baut sogar kleine Eigenheime in Form von umgebauten Bau- und Zirkuswagen aus. Und dadurch, dass im Landhaus die tollen "alten" neuen Fenster bewundert werden, bekommt er mehr und mehr Aufträge durch all die vielen vielen Besucher des Landhauses. So dass er gar nicht mehr all die Aufträge schaffen kann. Daher nimmt sich der Tischler den Ausbildungsabbrecher, der sich neu orientieren möchte, als Helfer.
Der Ausbildungsabbrecher...
arbeitet und erhält Einblick in einen neuen Beruf, den er vorher gar nicht kannte und findet Spaß daran. Und da der Ausbildungsabbrecher all die Arbeit gar nicht schafft, fragt er die Schulschwänzer der überbetrieblichen Ausbildungsstätte, die auch immer auf dem Hof des Landhauses rum rennen, um Hilfe. Und so helfen
die Schulabgänger
dem Ausbildungsabbrecher bei der Arbeit. Und da die Projekte real sind, arbeiten die Schulschwänzer ganz fantastisch mit,und plötzlich
explodiert ein neues Wirtschaftsleben im Miniformat und belebt das Dorf Bresch dermaßen, dass der Rasen vor dem Landhaus zu Matsch wird, weil all die Kunden, die Schulabbrecher und Schwänzer hier
beginnen, ihre eigene Zukunft zu glauben. Sie beginnen ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen und vergessen, dass die Gesellschaft ihnen bislang nie eine Chance gab.
Dieses Schneballsystem funktioniert in vielen Richtungen des Gesamtnetzwerkes, das sich um die Onlinezeitung herum eingefunden
hat: Wir vom Landhaus, aber auch von den anderen Projekten sind überrascht, dass alle eingeschlagenen Wege zum wirklichen GEMEINSCHAFTSERFOLG führen. Jeder scheint aus dem ehrlichen fairen Umgang
und dem Gönnen, dass der Andere Erfolg hat, maximalen Erfolg mitzunehmen. Bei unserem gesamtgesellschaftlichen Wettbewerbsmodus -nur die Starken kommen durch- werden die Potentiale der
Schwächeren absolut unterschätzt. "Ich habe noch nie so fantastische Menschen entdeckt, wie sie mir in der letzten Zeit begegnet sind. Und wir sind wirklich dankbar, dass es Sie, Tobias, gibt.
Ohne Sie würden wir nicht mehr existieren, weil wir bankrott gegangen wären."
Die Basis des Erfolges om Landhaus sind die Menschen die die "Idee" unterstützen. Und es sind viele die mit dem Landhaus "GEMEINSAM" in
die Zukunft reisen ihre eigene und Ihre gemeinsame. Die Freubdschaften und zwischenmenschlichen Bindungen, die sich als Nebenprodukt ergeben sind das grösste Kapital. ...das Nebenprodukt ist das
Geld. Ein Nebenprodukt das jährlich überraschend kräftig wächst.
Jeder dieser an der Nahrungskette hängt wächst über die selbst gesteckten Ziele weit hinaus.
Was hat ein Biohof mit unserem Landschaftsbild zu tun? Die Sehnsucht, durch eine Landschaft mit vielen kleinen Strauchgruppen und Bauminseln zu fahren, hat wohl jeder. Gerade in unserer Region der industrialisierten Landschaft mit den riesigen Feldern und den monotonen Maisfeldern für die Biogasanlagen, gibt es nur wenige, die für ein vielfältiges Landschaftsbild sorgen. Biohöfe sind hier wichtige Landschaftspfleger. Der Familienbetrieb Gut Drefahl ist eines dieser besonderen Beispiele. Auf 200 Hektar Wald und Ackerland wurde in den letzten 20 Jahren beste Landschaftspflege betrieben. In den ehemaligen Kiefernwäldern setzte die Familie hunderte Eichen und Hainbuchen. So veränderte sich die Artenvielfalt in den Wäldern. Schlehenhecken als Vogelbrutplätze und auch Hasenrückzugsgebiete wurden erweitert oder neu gepflanzt. Nach 20 Jahren intensiver Arbeit fällt es auf, wenn man die umliegenden Landwirtschaftsflächen verlässt und in die "Landschaft" des Gutes Drefahl fährt. Fahrradfahrer wählen bereits lieber die Strecke Drefahl als andere.
Nicht nur, dass die Familie jetzt auch noch einen Landgasthof im Ortskern eröffnen wird, sondern auch gutes Biofleisch der ökologischen Viehwirtschaft entspricht der Philosophie einer nachhaltigen Entwicklung einer Region, die vielen Menschen und Besuchern zugute kommt. Der alljährliche Osterverkauf von bestem Rindfleisch geht heute nur noch auf Vorbestellung, da die Nachfrage kontinuierlich in den letzten Jahren gewachsen ist. Qualität zahlt sich aus. Auch wenn manches eine Weile dauert. (Bestellungen www.gut-drefahl.de)
Siggelkow "Nicht den Mangel verwalten, sondern die Zukunft gestalten."
Gemeinschaftsbildung, Verantwortung für den Anderen und der Erhalt von Dorfstrukturen ist auch in Siggelkow ein Thema. Im Gegensatz zu vielen anderen Dörfern engagiert sich hier ein Großteil der Dorfbevölkerung für den Erhalt und die Weiterentwicklung des Dorflebens.
"Manchmal sind es Kleinigkeiten, um Grundlegendes im Dorf zu erhalten. Sei es dem Friseur im Dorf oder auch jenen, die bei uns das kleine Eiscafé machen, Danke zu sagen. Danke dafür, dass es Sie noch gibt. Danke, dass Sie die Infrastruktur eines gesunden Dorfes erhalten.. Eine Sache, die in vielen Dörfern schon lange nicht mehr existiert. Viel Idealismus und Arbeit steckt dahinter."
Siggelkow macht aber noch viel mehr. Jeden Tag machen sich die Bürger der Gemeinde Gedanken um die Zukunft IHRES Dorfes. Jeden Tag engagieren sich dort die Bürger für die Zukunft.
Dass Ziegendorf weit mehr als Zerfall und Untergang zu bieten hat, hätte dem alten Gemeinderat schon längst einfallen können. Jetzt durch die Neuwahl des Gemeinderates haben sich nicht nur die Sitze zugunsten der Optimisten für einen Neuanfang verlagert, sondern auch zu einer wichtigen Erkenntnis geführt. Selbst ein Ziegendorf hat bereits ein großes Kapital: Menschen, die besondere Wege gehen, gibt es hier anscheinend zuhauf .
Ob der Skulpturenpark Pampin, oder der Elephantenhof Platschow oder auch der Ferienpark Ziegendorf - es gibt hier bereits Strukturen, die sich absolut etabliert haben und Erfolge feiern.
Genauso befinden sich diesseits der Landesgrenze das Schloss Neuhausen, die Rumpelscheune, das Landhaus Bresch, die aus dem eigenen Mark heraus Kultur, Wirtschaftlichkeit und soziale Dorferneuerung mit ungewöhnlichen Verfahren jenseits von Fördertöpfen und Tourismusverbänden eingeführt haben.
Es gibt in der Prignitz keine Verbände, keine Akteuere, die hier unterstützend eingreifen. Vielmehr wird dem Schreien der etablierten Verbände nachgegeben, die Menschen überhört man lieber. Würde man ihnen zuhören, würde man feststellen, dass ein Tourismusverband in der jetzigen Form der Steinzeit angehört.
Wenn man schon in der Presse über neue Wege spricht, dann sollten sie folgerichtig auch gegangen werden.
Wo sind die neuen Informationsmedien, die über die neuen Dorfbewegungen sprechen, wo kristallisiert sich einmal ein Informationsgehalt heraus, der deutlich und transparent Zahlen, Fakten und Emotionen "zu" einem Landstrich aufzeigt? Beziehungsweise positive Entwicklungen einer zukünftigen Dorfentwicklung darstellt. Wo bleibt denn die Wirtschaftskraft der Wirtschaftsfördergesellschaften? Die Zahlen im touristischen Bereich haben sich fast jährlich verdoppelt. Ein Wachstum, das sich voraussichtlich auch im nächsten Jahr weiter so entwickelt. Ob mit dem neuen Verein oder auch einfach durch die Investitonen des Landhauses wird Wirtschaftskraft im gleichen Umfang wie die Einnahmen in die Region zurückgepumpt.
Schon lange ist weder ein Schloss Neuhausen noch ein Landhaus in der Lage, als Einzelpersonen den Betrieb zu gewährleisten. Dienstleister der Region wie das Hotel Ambiente, das Restaurant Bella Horizonte und viele andere profitieren vom Erfolg der Region um Berge.
Es ist und bleibt Qualität, Kooperation und eine begründete Empfehlung für gute Leistung, die fernab jeglicher Korruption oder Vetternwirtschaft dynamische Züge annimt.
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Das „Ruhner Land“ Projekt wird zum Hoffnungsträger der Region
Zwei weitere Dörfer schließen sich dem Projekt an. Ökologisches Denken verändert die Planungen der konventionellen Landwirte. Vernetzungsbemühungen in der Direktvermarktung unter dem Label Ruhner Land bringt Agrarproduzenten und Vertriebsgenossenschaften zusammen. Der Erfolg des Gesamtkonzeptes Landhaus Bresch als Hochzeitsplatz mit seinem Biedermeiergarten steckt andere an Gartenkunst als wichtigen Baustein einer neuen Landauffassung ernst zu nehmen. Mehr und mehr Dörfer möchten aus ihren Dörfern Gartendörfer entwickeln. Bienenparks und Bienengärten befinden sich bereits in der Planungsphase in enger Abstimmung mit den Bürgern vor Ort und dem Bienenlandprojekt. Hildegard von Bingen Gärten, Bildungsgärten, Demenzgärten vernetzen Kreative mit den Bürgern vor Ort. Derzeit lassen sich 30 Neu-Imker ausbilden um zukünftig dem Bienensterben entgegen zu wirken. Stiftungen und Privatunternehmen werden dieses Projekt finanziell unterstützen. Derzeit werden Jugendlandprojekte mit Vereinen und Bildungseinrichtungen in Berlin und Hamburg besprochen. Wir werden zu Vorträgen mehr und mehr eingeladen. Innovationsteams für eine Neugestaltung eines zukünftigen Landlebens aus Landschaftsarchitekten Graphikern und Künstler arbeiten an weiteren neuen Konzepten für ein zukünftiges Landleben. Konzepte die es so bisher noch nicht gab. Grenzüberschreitendes Denken wurde bereits zu grenzüberschreitendes Handeln. Gemeindekooperation statt Fusion. Viele Vereinsprojekte werden bereits so realisiert. Förderstellen betreten mit den Initiativen des Vereins Neues Landleben e.V. Neuland. Der Verein mit Sitz in Brandenburg realisiert so auch viele Projekte im nahen Mecklenburg Vorpommern.
Gegen den allgemeinen Trend der Resignation engagieren sich mehr und mehr Bürger Akteure Vereine und Institutionen für ein neues Landleben rund um die Ruhner Berge. Mehr und mehr Dörfer schließen sich der Initiative „Ruhner Land“ eine Region erfindet sich selbst an.
Der Besuch von der Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig sowie unsere Gespräche beim Zukunftsforum ländlicher Raum mit den Vertretern des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft auf der Grünen Woche zeigen klar den Willen der Bundesregierung uns ernst zu nehmen. Die Bundesregierung möchte uns in unserem Engagement unterstützen mit den Bürgern gemeinsam neue Wege für ein zukunftsfähiges Landleben in unserer Region zu entwickeln. Ein konstruktiver Dialog hat somit bereits auf höchster Ebene als Zeichen der Hoffnung begonnen.
„Es freut uns zudem sehr, dass wir ernst genommen werden. Die Erfolge unserer Projekte im Rahmen des Vereins Neues Landleben und dem Gesamtprojekt Ruhner Land scheinen Wirkung zu zeigen. Bewundert wird besonders, dass es uns gelungen ist Bürger für unsere Initiativen zu begeistern. Viele Schwierigkeiten bei unserer bisherigen Dialogführung mit hiesigen Entscheidungsträgern gerade in der Prignitz werden wohl bald in einen hoffnungsvollen Dialog münden. Als erster Erfolg kann man bereits die Gespräche mit dem Tourismusverband Prignitz werten, der sich nun mit uns zusammen setzten will um neben dem Fahrradtourismus weitere Produkte gemeinsam zu entwickeln. Tourismus als zweitgrößter Arbeitgeber neben der Autoindustrie wird bei uns im Ruhner Land einen neuen Aufschwung für die Region bringen. Unser Tourismusverbund Ruhner Land zeigt bereits binnen Kürze das die Umsatzzahlen sprunghaft nach oben steigen. Und auch die interdisziplinäre Vernetzung aller Projekte hat zu einer ungewöhnlichen Wirtschaftsdynamik in der Region geführt. Dabei spielt der Erhalt und die Entwicklung unserer Kulturlandschaft zu einem Gartenland „Ruhner Land“ mit neuen Veranstaltungsorten, die auch hiesigen Bewohnern zu Gute kommt eine wichtige Rolle.“
sagt der Vorsitzende des Vereins Neues Landleben e.V. Tobias Schweitzer, der als Projektkoordinator durch die Robert Bosch Stiftung unterstützt wird.